„Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden“ (similia similibus curentur, Dr. Samuel Hahnemann).

"Wage zu wissen" (aude sapere, Dr. Samuel Hahnemann)

"Macht's nach, aber macht's genau und gründlich nach" (Dr. Samuel Hahnemann)

Was ist Homöopathie?

Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Heilmethode, die im Einklang mit der Natur auf die seelische, psychische und körperliche Ebene einwirkt.

 

Wird der Mensch krank, sind nicht die sogenannten bösen Viren oder Bakterien schuld, sondern die Krankheit ist das Ergebnis einer viel tiefer liegenden Unordnung und einer aus dem Gleichgewicht geratenen Lebenskraft.

 

Angst, Stress, Sorgen, Gier, Neid, Eifersucht, Ärger, Unzufriedenheit, Liebeskummer, Verlust, Trauer, falsche Ernährung und vieles mehr sind die krankmachenden Faktoren, die unser Immunsystem schwächen und uns somit für Krankheiten empfänglich machen. Eine individuelle Lebensberatung und das entsprechende homöopathische Arzneimittel stimulieren die Lebenskraft und bringen die körpereigenen Abwehrmechanismen und die Selbstheilungskräfte des Menschen wieder in Fluss.

 

 

"Similia similibus curentur" - "Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt"

Geschichte

Christian Friedrich Samuel Hahnemann wurde am 10. April 1755 als Sohn von Johanna Christiana Spiess und Christian Gottfried Hahnemann in Meissen geboren. Sein Vater war Porzellanmaler.

 

Der Gebildete

Von 1775 - 1779 studierte Hahnemann Medizin. Sein Studium begann er an der Universität Leipzig, wechselte aber nach zwei Jahren nach Wien, wo die Ausbildung patientenbezogener war.

Wegen finanzieller Schwierigkeiten übersiedelte Hahnemann 1777 für zwei Jahre nach Hermannstadt in Siebenbürgen. Dort war er Hausarzt und Bibliotheksaufseher des Gouverneurs von Siebenbürgen.

In dieser Zeit bildete sich Hahnemann autodidaktisch in Sprachen und Naturwissenschaften weiter. Hahnemann war ein Sprachgenie: nebst seiner Muttersprache beherrschte er weitere sieben Sprachen, nämlich Latein, Griechisch, Hebräisch, Englisch, Französisch, Italienisch und Syrisch.

1779 studierte Hahnemann noch ein Semester in Erlangen und promovierte dort im gleichen Jahr.

 

Der Konsequente

Am 17.11.1782 heiratete der junge Arzt Henriette Leopoldine Küchler, die Stieftochter eines Apothekers. Beim selben Apotheker vertiefte Hahnemann zuvor seine Kenntnisse in Chemie und Arzneimittelherstellung.

Hahnemnann eröffnete eine Praxis in Gomnmern. Doch das Ausüben der damaligen Medizin konnte Hahnemann immer weniger mit seinem Gewissen vereinbaren. Mutig wie er war beschloss er, seine Praxis bereits nach zwei Jahren wieder aufzugeben. Er beschloss, fortan keine Patienten mehr in dieser Art und Weise zu behandeln und sich statt dessen mit Chemie und Schriftstellerei zu beschäftigen.

 

Der Forschende

1790 übersetzte Hahnemann die Materia Medica von William Cullen. Da er Cullen's Erklärungen über die Wirkung der Chinarinde bei Malaria nicht nachvollziehen konnte, machte Hahnemann damit einen Selbstversuch. Dabei stellte er fest, dass sich bei Einnahme der Chinarinde genau die Symptome zeigen, die auch bei der Malaria auftreten. Durch diesen Versuch war das Ähnlichkeitsprinzip nachgewiesen worden. Dies bedeutet, dass Ähnliches (Krankheitszeichen) mit Ähnlichem (Arzneimittelwirkung) geheilt werden kann. Das Ähnlichkeitsprinzip wurde nicht von Hahnemann entdeckt, ist jedoch von ihm bestätigt und konsequent beachtet worden. Es dauerte nochmals sechs Jahre, bis Hahnemann die Theorie der Homöopathie formulierte und publizierte.

Das Jahr 1796 kann als die Geburtsstunde der Homöopathie bezeichnet werden.

Hahnemann war stets bemüht, die Arzneiwirkung so wirkungsvoll und so schonend wie möglich zu gestalten. Dies erreichte er durch Verschüttelung und Potenzierung der Arzneien.

 

1810 publizierte Hahnemann sein Hauptwerk, das Organon der rationellen Heilkunde, in welchem er Theorie und Praxis der Homöopathie darstellte. Während seines bewegten Lebens folgten weitere vier Auflagen, fortan mit dem Titel Organon der Heilkunst. Die sechste und letzte Auflage erschien erst 80 Jahre nach seinem Tod.

 

Der Kritische

Von 1811 - 1821 hielt Hahnemann an der Universität Leipzig Vorlesungen über die Homöopathie. Er gründete auch einen Arzneiprüfungsverein, um die homöopathische Materia Medica laufend erweitern zu können. In der gleichen Periode veröffentlichte Hahnemann insgesamt sechs Bände Reine Arzneimittellehre.

Trotz sehr eindrücklicher Heilerfolge war Hahnemann mit dem Bisherigen noch nicht zufrieden. Er stellte fest, dass sich die Symptome bei einer Behandlung wohl abschwächten oder ganz verschwanden, jedoch nach einer gewissen Dauer wieder auftraten. Dies veranlasste Hahnemann, die Krankengeschichten sämtlicher Patientinnen und Patienten über Jahre hinweg sorgfältig aufzuzeichnen und auszuwerten, und dies ohne jedes technische Hilfsmittel. Er erkannte, dass die einzelnen Krankheiten eines Menschen in direktem Zusammenhang stehen und dass krankheitsmachende, die Lebenskraft beeinflussende Faktoren von Generation zu Generation übertragen werden können. Diese Erkenntnisse, die heute unter dem Begriff Miasmenlehre bekannt sind, veröffentlichte Hahneniann 1828 in seinem Werk Die chronischen Krankheiten.

 

Der Unstete

In der Zeit von 1780 - 1805 wechselte Hahnemann ganze 20 Mal seinen Wohnort. In seinem reichen Leben wohnte Hahnemann an 26 verschiedenen Orten. Der Wohnortwechsel geschah oftmals unfreiwillig. Nicht selten hatte Hahnemann Auseinandersetzungen mit den Ärzten und den Apothekern. Die Apotheker störte vor allem, dass Hahnemann die homöopathischen Arzneien selbst herstellte und seinen Patienten abgab. Die Selbstdispensation brachte die Apotheker natürlich um einen Teil ihrer Einnahmen.

 

Der Belohnte

Seine Ehefrau Henriette Leopoldine Küchler starb 1830 nach 47 jähriger Ehe.

Im Oktober 1834 traf die damals 34 jährige Mélanie d'Hervilly in Köthen ein, wo Hahnemann eine gut laufende Praxis führte. Aus der jungen Patientin wurde bald die Geliebte des damals 79 Jährigen. Bereits am 18. Januar 1835 heirateten die beiden, was damals einiges an Aufsehen erregte. An Pfingsten 1835 übersiedelte Hahnemann mit der Malerin und Dichterin Mélanie nach Paris. Noch im gleichen Jahr begannen Hahnemann und Mélanie in Paris zu praktizieren. Mélanie arbeitete sich sehr schnell in die Homöopathie ein. Die Patientinnen und Patienten kamen aus allen Teilen Europas und aus allen gesellschaftlichen Schichten. Hahnemann arbeitete stets daran, die Homöopathie weiter zu entwickeln. In den Pariser Jahren sammelte er viele Erfahrungen in der neu eingeführten Potenzierungsmethode, den sogenannten LM- oder Q-Potenzen. Diese Erkenntnisse flossen in die 6. Auflage des Organon ein.

Nebst der vielen Arbeit nahmen Mélanie und Hahnemann auch leidenschaftlich gerne am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teil. Sie besuchten oft die Oper, das Theater und waren an zahlreichen weiteren Anlässen in der Pariser Metropole anzutreffen.

 

Der Lehrer und Meister

1843 erkrankte Hahnemann an einem starken Bronchialkatarrh und verstarb daran am 2. Juli 1843 mit 88 Jahren. Hahnemann wurde auf dem Pariser Friedhof von Montmartre in einem schlichten Rahmen bei gesetzt. 1898 wurde sein Sarg zum Prominenten-Friedhof Père-Lachaise überführt.

Hahnemann hat der Menschheit ein grosses, faszinierendes Erbe hinterlassen. Insbesondere als Homöopathin/Homöopath wird man immer wieder in Erstaunen versetzt, wenn man sich die Schaffenskraft, die Geradlinigkeit, die Erkenntnisse und die Entdeckungen von Hahnemann vor Augen führt.

 

Quelle: Peter Hasler in "Homöopathie im Wandel der Zeit" - Festschrift des Homöosana-Verlags zum 250. Geburtstag von Dr. C.F.S. Hahnemann, 2005

Heilungsverlauf

Erstreaktionen: ein erfreuliches Übel

Nach Einnahme des homöopathischen Mittels kann es vor allem bei chronischen Beschwerden zur Verstärkung der bestehenden Symptome, zum Wiedererscheinen alter Symptome oder zu Entlastungsreaktionen (Fieber, Durchfall, Schwitzen usw.) kommen. Das ist ein gutes Zeichen: Die Selbstheilungskräfte, die Lebenskraft wurden stimuliert.

 

Von innen nach aussen

Zuerst fühlt sich der Patient psychisch besser, erst dann heilen die körperlichen Beschwerden nach ihrer Wichtigkeit. Zum Beispiel verschwindet zuerst die Depression, dann heilen die rheumatischen Beschwerden und zum Schluss verabschiedet sich der Hautausschlag.

 

Von oben nach unten

Gelenkbeschwerden, Hautprobleme usw. bessern zuerst im Kopf/Schulterbereich und erst am Schluss an den Füssen. Oder die Beschwerden wandern von oben nach unten oder vom Stamm zu den Extremitäten.

 

In umgekehrter Reihenfolge

Zuerst verschwinden die Symptome, die zuletzt aufgetreten sind.

 

Mitteleinnahme

Einige Stoffe können die Wirkung des homöopathischen Mittels abschwächen. So empfehle ich, für die Dauer der Behandlung Folgendes zu beachten:

  • Homöopathische Mittel sollten nicht mit der Hand berührt werden
  • Meiden Sie Medikamente, die homöopathisch zubereitete Substanzen enthalten, Spagyrik und Schüsslersalze
  • Verwenden Sie keine kampferhaltigen Medikamente (Vicks, Pulmex, Tigerbalsam)
  • Trinken Sie möglichst keinen Kaffee (Getreidekaffee ist erlaubt), da der regelmässige Konsum von Kaffee die Wirkung der homöopathischen Mittel abschwächen kann 
  • Trinken Sie nicht mehr als eine Tasse Pfefferminztee pro Tag
  • Meiden Sie den Kontakt mit stark riechenden Essenzen (in Speisen, Getränken, Salben und Parfum)
  • Notieren Sie sich Reaktionen, damit Sie uns diese bei der nächsten Konsultation schildern können
  • Je besser Sie sich kennen und beobachten, desto genauer können Sie die Fragen des Homöopathen beantworten und desto besser wird das geeignete Arzneimittel gefunden

Mittelreaktion

Nach der Einnahme eines homöopathischen Mittels kommt es oft zu einer vorübergehenden Verstärkung der körperlichen oder psychischen Beschwerden oder es treten alte Symptome wieder auf (z.B. Reaktionen auf der Haut, Erkältungssymptome, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, vermehrtes Weinen, ärgerlich für eine Zeit, etc.). Diese Erstverschlimmerung ist positiv zu werten, es zeigt, dass die Lebenskraft stimuliert und der Organismus zur Selbstheilung angeregt wurde. 

 

Allgemein können Symptome alter Krankheiten, die Sie Jahre zuvor erlebt haben, wieder auftreten. Diese Erkrankungen wurden nur scheinbar geheilt, in Wirklichkeit wurden sie nur unterdrückt.

 

Bitte nehmen Sie während dieser Zeit keine anderen Medikamente - (insbesondere homöopathische Komplexmittel), Schüsslersalze, Spagyrik, Mitttel mit Kampfer oder Menthol. Diese Mittel würden den in Gang gesetzten Heilungsprozess stoppen. Da Fieber eine Schutzmassnahme des Körpers bei Infektionen ist, empfehle ich Ihnen, nach Möglichkeit das Fieber nicht medikamentös zu unterdrücken. Eine Behandlung mit Hausmitteln, wie Wickeln, Kompressen, Gurgeln, Inhalieren, Tees ist hingegen nicht unterdrückend und zu empfehlen.  

 

Sollten Sie Fragen haben, kontaktieren Sie mich bitte unter Tel. 026 670 64 10 oder schreiben Sie ein E-Mail. Sollten Sie mich nicht erreichen, so können Sie sich bei sehr dringenden Fällen auch an den 24-Stunden-Notfalldienst der SHI Praxis in Zug wenden. Diese Tel. Nr. lautet 041 748 21 70.

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Dr. Mohinder Singh Jus

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Murten, 20.09.2023

 

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